Angefangen hat es so: Mitte April erreichte mich eine Anfrage von Johannes Dusleag. Im Rahmen des Lendwirbel-Festivals organisierte er ein Symposium zum Thema "Freie Kulturarbeit - quo vadis ?". Im Vorjahr hatten die Organisatoren gute Erfahrungen mit Graphic Recording gemacht. Bei dieser Technik wird das Gesagte live in Wort und Bild festgehalten und somit für Podium und Publikum veranschaulicht und die Diskussion unterstützt und belebt. Dieses Jahr war ich ihnen als Recorderin empfohlen worden.
Hätte ich Interesse das Graphic Recording bei der einführenden Podiumsdiskussion zu übernehmen?
Natürlich hatte ich Interesse!
Hätte ich Interesse das Graphic Recording bei der einführenden Podiumsdiskussion zu übernehmen?
Natürlich hatte ich Interesse!
Nachdem wir die Themen und Struktur der Diskussion am Telefon abgeklärt hatten, ging es an einem Mittwochmorgen dann mit dem Zug nach Graz. Vor der Podiumsdiskussion sollte bereits ein Austausch im Pro-Action-Café-Format stattfinden und diese Gelegenheit wollte ich nutzen, um schon mal einen Überblick über die Themen und Fragestellungen zu bekommen – soweit der Plan.
Um 12:30 Uhr saßen wir also im Grazer Kunsthaus. Die Stellwand platziert, Papier aufgezogen, Stifte bereit gelegt, die Podiumsbesetzung trudelt ein und die Gäste – kamen NICHT! Was macht man in so einer Situation? Die anwesenden Kulturschaffenden aus Graz, St. Pölten und Maribor nahmen ’s gelassen und nutzten die Gunst der kleinen Runde für einen intensiven Austausch. Und thematisierten auch gleich die Situation: Warum saßen sie hier alleine? Lag es am umfangreichen Festival-Programm oder an der Tatsache, dass viele am Lendwirbel-Festival mehr die Partys schätzen als die Diskursveranstaltungen?
Im Gespräch stellte sich dann heraus, dass für den gleichen Tag ein spontanes Treffen der Kulturschaffenden in Graz angesetzt worden war. Hier sollte diskutiert, wie man aktiv werden könnte, um die Wahl eines blauen Bundespräsidenten in der Stichwahl am 22. Mai zu verhindern. Die Runde fragte sich: „Macht es Sinn, dass die da diskutieren und wir hier? Sollen wir vielleicht unsern Standpunkt als Input formulieren? Oder wäre es nicht sinnvoll, sich geschlossen der anderen Veranstaltung anzuschließen?“
Hier verließ der Tag dann endgültig das geplante Protokoll: Die Podiumsdiskussion wurde kurzerhand gecancelt. Ruckzuck wurde der Plan geschmiedet die eigenen Positionen auf Schildern festzuhalten und in einer Mini-Demo zum Veranstaltungsort im Stadtpark zu ziehen. Es wurde gebrainstormt, formuliert und gepinselt und ich stand als Recorderin mitten drin und tat mein bestes, die Flut an Einfällen festzuhalten (im Bild oben links).
Um 12:30 Uhr saßen wir also im Grazer Kunsthaus. Die Stellwand platziert, Papier aufgezogen, Stifte bereit gelegt, die Podiumsbesetzung trudelt ein und die Gäste – kamen NICHT! Was macht man in so einer Situation? Die anwesenden Kulturschaffenden aus Graz, St. Pölten und Maribor nahmen ’s gelassen und nutzten die Gunst der kleinen Runde für einen intensiven Austausch. Und thematisierten auch gleich die Situation: Warum saßen sie hier alleine? Lag es am umfangreichen Festival-Programm oder an der Tatsache, dass viele am Lendwirbel-Festival mehr die Partys schätzen als die Diskursveranstaltungen?
Im Gespräch stellte sich dann heraus, dass für den gleichen Tag ein spontanes Treffen der Kulturschaffenden in Graz angesetzt worden war. Hier sollte diskutiert, wie man aktiv werden könnte, um die Wahl eines blauen Bundespräsidenten in der Stichwahl am 22. Mai zu verhindern. Die Runde fragte sich: „Macht es Sinn, dass die da diskutieren und wir hier? Sollen wir vielleicht unsern Standpunkt als Input formulieren? Oder wäre es nicht sinnvoll, sich geschlossen der anderen Veranstaltung anzuschließen?“
Hier verließ der Tag dann endgültig das geplante Protokoll: Die Podiumsdiskussion wurde kurzerhand gecancelt. Ruckzuck wurde der Plan geschmiedet die eigenen Positionen auf Schildern festzuhalten und in einer Mini-Demo zum Veranstaltungsort im Stadtpark zu ziehen. Es wurde gebrainstormt, formuliert und gepinselt und ich stand als Recorderin mitten drin und tat mein bestes, die Flut an Einfällen festzuhalten (im Bild oben links).
Ausgestattet mit den entstandenen Schildern setzte sich die Gruppe – erweitert um ein paar dazu gestoßene Gäste – in Bewegung durch die Grazer Innenstadt. Das Graphic Recording wanderte mit. Im Forum am Stadtpark hatte sich dann auch schon eine beachtliche Menschenmenge versammelt. Also Recording wieder ausgerollt, an die Wand gepinnt, Stift gezückt und weiter ging ’s!
Im Staccato schlugen die Anwesenden Strategien vor, warfen Vor- und Nachteile und Gegenvorschläge ein. Alle wichtigen Inhalte festzuhalten und in eine Struktur zu bringen ohne vorher den Ablauf besprochen zu haben: Für mich als Recorderin war das zugegebener Maßen eine ziemliche Herausforderung! Obendrein hatte auch noch ein Wettlauf mit der Zeit begonnen, denn mittlerweile war ich schon viel länger im Einsatz als ursprünglich geplant und die Abfahrt des letzten Zuges nach Wien rückte immer näher. Inzwischen fanden sich die Diskutierenden sich in Kleingruppen zusammen um konkrete Ideen für eine Art politischen Werkzeugkoffer zu entwickeln. Von einer Gruppe zur nächsten springend, sammelte ich noch die letzten Ideen ein (im Recording oben rechts). Dann war gerade noch Zeit, für ein Dokumentationsfoto und ich machte mich im Laufschritt auf Richtung Bahnhof.
Leider konnte ich die Veranstaltung also nicht bis zum Schluss begleiten, gerne hätte ich auch noch die restlichen Ideen gehört! Beim Aufbereiten habe ich auch noch strukturierende Elemente hinzugefügt (siehe unten), für die live einfach keine Zeit mehr war. Was ein Abenteuer! Diese Veranstaltung wird an Spontanität schwer zu toppen sein!
Im Staccato schlugen die Anwesenden Strategien vor, warfen Vor- und Nachteile und Gegenvorschläge ein. Alle wichtigen Inhalte festzuhalten und in eine Struktur zu bringen ohne vorher den Ablauf besprochen zu haben: Für mich als Recorderin war das zugegebener Maßen eine ziemliche Herausforderung! Obendrein hatte auch noch ein Wettlauf mit der Zeit begonnen, denn mittlerweile war ich schon viel länger im Einsatz als ursprünglich geplant und die Abfahrt des letzten Zuges nach Wien rückte immer näher. Inzwischen fanden sich die Diskutierenden sich in Kleingruppen zusammen um konkrete Ideen für eine Art politischen Werkzeugkoffer zu entwickeln. Von einer Gruppe zur nächsten springend, sammelte ich noch die letzten Ideen ein (im Recording oben rechts). Dann war gerade noch Zeit, für ein Dokumentationsfoto und ich machte mich im Laufschritt auf Richtung Bahnhof.
Leider konnte ich die Veranstaltung also nicht bis zum Schluss begleiten, gerne hätte ich auch noch die restlichen Ideen gehört! Beim Aufbereiten habe ich auch noch strukturierende Elemente hinzugefügt (siehe unten), für die live einfach keine Zeit mehr war. Was ein Abenteuer! Diese Veranstaltung wird an Spontanität schwer zu toppen sein!
Ein paar Tage später erreichte mich dann wieder eine Email von Johannes: „Liebe Marie-Pascale, danke auch dir, du hast die Veranstaltung(en) wunderbar umrahmt, bereichert & dokumentiert. Gerne wieder Kooperationen in Zukunft mit dir!“
Happy client – happy me – happy end!
PS: Bis zur Stich-Wahl sind es noch 3 Tage. Vielleicht fühlt sich ja jemand inpiriert und mag noch ein paar Wahl-Gespräche mit potentiellen Hofer-Wählern oder Nicht-Wählern zu führen? Zielgruppen wären z.B. die Verwandschaft, die Mitzi Tant oder Menschen aus ethnischen Minderheiten. Wer noch Inspiration für die Gesprächsführung sucht, wird hier fündig: Das Projekt 'Reden wirkt!' Hat einen Gesprächs-Leitfaden erstellt. Go for it!
Happy client – happy me – happy end!
PS: Bis zur Stich-Wahl sind es noch 3 Tage. Vielleicht fühlt sich ja jemand inpiriert und mag noch ein paar Wahl-Gespräche mit potentiellen Hofer-Wählern oder Nicht-Wählern zu führen? Zielgruppen wären z.B. die Verwandschaft, die Mitzi Tant oder Menschen aus ethnischen Minderheiten. Wer noch Inspiration für die Gesprächsführung sucht, wird hier fündig: Das Projekt 'Reden wirkt!' Hat einen Gesprächs-Leitfaden erstellt. Go for it!