Präsentationen besser gestalten
Das ist der zweite Blogpost zum Thema Präsentation. Wenn du Teil 1 nicht gelesen hast, möchtest du vielleicht dort beginnen.
In Teil 1 ging es darum, wie man bei der Planung einer Präsentation auf den Punkt kommt und die Spannung des Publikums aufrecht hält. Wenn diese Vorbereitung steht, geht es an die Gestaltung der Präsentation. Ob du dabei mit Powerpoint, keynote oder Präzi arbeitest, ist Geschmackssache. Folgende Tipps sind unabhängig vom Programm relevant!
In Teil 1 ging es darum, wie man bei der Planung einer Präsentation auf den Punkt kommt und die Spannung des Publikums aufrecht hält. Wenn diese Vorbereitung steht, geht es an die Gestaltung der Präsentation. Ob du dabei mit Powerpoint, keynote oder Präzi arbeitest, ist Geschmackssache. Folgende Tipps sind unabhängig vom Programm relevant!
Was zeigen?
Der Vortrag und deine visuelle Präsentation sprechen bei deinen Zuhörern zwei verschiedene Sinne an. Ideal ist es, wenn beide nicht genau das gleiche vermitteln sondern sich optimal ergänzen. Manchmal spart einem ein Bild eine halbstündige Beschreibung und manchmal bringt es eben einfach einzelner Fachbegriff auf den Punkt.
Welches Bild für welchen Zweck?
Welche Art von Bild solltest du also zu welchem Zweck einsetzen?
- Abbildungen
Ein Bild vermittelt Information viel schneller als Text. Spare dir die Worte, und bilde einfach ab, wovon du redest. Illustrationen bieten hier im Vergleich zum Foto den Vorteil, dass du nicht nur das abbilden kannst, was mit dem Auge sichtbar ist. Ein Schnitt durch ein Produkt kann z.B. das Innere und Äußere eines Produktes gleichzeitig zeigen. Auch Dienstleistungen oder Dinge, die es noch gar nicht gibt, können eine Illustrationen abbilden. - Charts
Unter Charts versteht man Grafiken, die die Zuordnung zu Kategorien veranschaulichen. Das sind zum Beispiel Tabellen, Flowcharts oder Mind Maps. In eine Präsentation soll natürlich nicht deine DIN A4-Tabelle mit 9 Spalten und 20 Zeilen und jeder Menge Text, erspar die bitte dem Publikum! Versuch stattdessen nur die wichtigsten Kategorien darzustellen, wenn möglich sogar in Symbolen statt in Textform. So hilfst du dem Publikum, Informationen im Kopf zu ordnen. Du gibst deinen Zuhörern quasi einen virtuellen Schrank, in dessen Schubladen sie die nachfolgenden Infos einordnen können. - Diagramme
kannst du überall dort einsetzen, wo du quantitative Informationen darstellen willst. Balken-, Säulen- oder Tortendiagramm – welche Form deine Aussage auch immer am besten darstellt. Wenn möglich, verwende zusätzlich zur Beschriftung Symbole und binde das Diagramm in deine „Story“ ein. Denn so ein nacktes Balkendiagramm ist zwar verständlicher als reine Zahlen aber so richtig spannend ist es nicht. - Metaphern
Durch Bildmetaphern kannst du mit einem Bild eine ganze Geschichte beim Betrachter „aktivieren“ und für Geschichten ist unser Hirn besonders empfänglich. Wenn du über ein Thema sprichst, das dem Publikum fremd ist, kannst du mit Metaphern einen Bezug zu Bekanntem herstellen und erleichterst so das Einordnen in „mentale Schubladen“. Die Kunst besteht darin, eine Metapher zu finden, die weit genug weg ist vom Gesagten, um etwas hinzuzufügen aber nah genug, damit das Publikum das Bild mühelos in die Geschichte einbauen kann. Wenn sich die Zuschauer fragen „Was hat das jetzt damit zu tun?!“ ist die Metapher zu weit hergeholt. Natürlich kann man diesen Effekt ab und zu auch absichtlich nutzen und ein Bild zeigen, das scheinbar nichts mit dem Thema zu tun hat, und anschließend den Zusammenhang durch das Gesagte herstellen.
Von Konfusion zu Klarheit: In der Abschlusspräsentation des Re:Wien Programmes habe diese Bildmetapher verwendet, um meinen eigenen Entwicklungsprozess zu verdeutlichen.
- Visuelle Anker
Damit meine ich ein einzelnes Wort, das zusammenfasst, worüber du gerade sprichst oder eine Abbildung die zeigt, worum es grade geht. Angenommen Du sprichst nacheinander über den CO2-Ausstoß bei der Produktion von Rind-, Schweine und Hühnerfleisch, dann hilft ein Bild des jeweiligen Tiers zu verfolgen, wo Du grade dran bist. Besonders bei Veranstaltungen, wo viele Leute hintereinander sprechen, kannst du davon ausgehen, dass das Publikum immer wieder gedanklich abschweifen wird. Vielleicht hast Du dich selbst schonmal gefragt „Wovon redet der eigentlich grade?!“ Mit visuellen oder textlichen Ankern erleichtert man es den Zuhörern zurück zukehren und wieder einzusteigen.
Mit Bilder Emotionen wecken
Ein Vorteil von Bildern und insbesondere Bildmethaphern ist, dass man das Publikum auch emotional ansprechen kann. Stell dir zum Beispiel vor, ich berichte darüber, wie ich ein Forschungsgebiet angegangen bin, das bis dahin kaum bearbeitet wurde:
Möglichkeit A: Ich sage das ganz nüchtern und zeige auf der Folie die wissenschaftlich korrekte Bezeichnung des Forschungsgegenstandes. -> neutral
Möglichkeit B: Ich bilde Luky Luke ab, der einsam in den Sonnenuntergang reitet. Mein Publikum wird an Abenteuergeist denken und das Gefühl etwas Neues zu beginnen, vielleicht auch ein bisschen schmunzeln.
Möglichkeit C: Ich bilde einen Fischschwarm ab mit einem ausscherenden Fisch. Das Publikum denkt vielleicht an den sozialen Druck im Forschungsbetrieb und wie alle den ungeschriebenen Regeln folgen.
Der Effekt ist jeweils unterschiedlich und gibt meiner Story einen jeweils anderen Ton. Welche Gefühle hast du zu dem, was du vorträgst? Wie kannst du diese Gefühle bildlich darstellen? Wenn du bei deinen Zuhörern eine emotionale Reaktion hervorrufst, ist dir die Aufmerksamkeit sicher und man wird sich an dich erinnern.
Möglichkeit A: Ich sage das ganz nüchtern und zeige auf der Folie die wissenschaftlich korrekte Bezeichnung des Forschungsgegenstandes. -> neutral
Möglichkeit B: Ich bilde Luky Luke ab, der einsam in den Sonnenuntergang reitet. Mein Publikum wird an Abenteuergeist denken und das Gefühl etwas Neues zu beginnen, vielleicht auch ein bisschen schmunzeln.
Möglichkeit C: Ich bilde einen Fischschwarm ab mit einem ausscherenden Fisch. Das Publikum denkt vielleicht an den sozialen Druck im Forschungsbetrieb und wie alle den ungeschriebenen Regeln folgen.
Der Effekt ist jeweils unterschiedlich und gibt meiner Story einen jeweils anderen Ton. Welche Gefühle hast du zu dem, was du vorträgst? Wie kannst du diese Gefühle bildlich darstellen? Wenn du bei deinen Zuhörern eine emotionale Reaktion hervorrufst, ist dir die Aufmerksamkeit sicher und man wird sich an dich erinnern.
Üben!
Natürlich gibt es die begnadeten RednerInnen, die ohne jegliche Vorbereitung frei sprechen und ihr Publikum spielend in ihren Bann ziehen. Oft genug trifft man aber auch jene Spezies, die schlecht vorbereitet mit viel zu vielen und überladenen Folien antritt, die Zeit überzieht und sich um Kopf und Kragen redet. Hier mangelt es nicht an Mut oder Charisma sondern schlicht an Vorbereitung. Ich glaube es wird oft unterschätzt, wie viel Einfluss die Vorbereitung auf die Qualität eines Vortrags hat. Egal ob du gerne vor Publikum sprichst oder beim Gedanken daran in Panik ausbrichst – ein gewissenhaft geplanter und strukturierter Vortrag ist die halbe Miete. Und die andere Hälfte? Übung!
Wenn du die bisher genannten Schritte abgearbeitet hast, kannst du den Vortrag mit folgender Methode üben:
Vor allem bei kurzen Zeitrahmen feile ich an jedem Wort – es ist ungefähr so, als würde man ein Stück auf der Gitarre üben. Zu Sicherheit kannst du noch einen Spickzettel mit den wichtigsten Stickpunkten mitnehmen, gegliedert anhand deiner Folien. Das ist ein gutes Backup, falls du doch mal den Faden verlierst!
Wenn du die bisher genannten Schritte abgearbeitet hast, kannst du den Vortrag mit folgender Methode üben:
- Mach dir Notizen was GENAU du sagen willst! Bisher hast du ja den Inhalt nur grob skizziert. Hier gehst du jetzt ins Detail.
- Sprich den Text mindestens 3 mal laut durch und stoppe die Zeit! Wenn du länger brauchst als die Zeitvorgabe, streich das, was nicht essentiell wichtig ist weg. Denk dran: Niemand erwartet eine vollständige Abhandlung des Themas! Frag dich besser, wie du deine wichtigsten Aussagen interessant präsentieren kannst.
- An manchen Stellen verhaspelst du dich vielleicht oder es fällt dir schwer in wenigen Worten auf den Punkt zu kommen. Schau dir diese Stellen genauer an und formuliere sie schriftlich aus.
- Schreib dir aus dieser Formulierungen die zentralen Begriffe heraus und sprich die Passage entlang dieser Stichworte. Verwende dabei nicht den exakten Wortlaut deiner schriftlichen Formulierung sondern orientiere dich nur an den zentralen Begriffen. Das hilft dir auch komplizierte Passagen flüssig zu sprechen und der Vortrag klingt trotzdem nicht wie auswendig gelernt.
- Spreche nun nochmal den ganzen Vortrag und stopp deine Zeit. Zeitlimit eingehalten? Gratulation!
Vor allem bei kurzen Zeitrahmen feile ich an jedem Wort – es ist ungefähr so, als würde man ein Stück auf der Gitarre üben. Zu Sicherheit kannst du noch einen Spickzettel mit den wichtigsten Stickpunkten mitnehmen, gegliedert anhand deiner Folien. Das ist ein gutes Backup, falls du doch mal den Faden verlierst!