Business Retreat mit niemand außer mir selbst
Eine Bemerkung vorab: Das ganze heißt Business-Retreat, es geht aber sowohl um „private“ als auch um „berufliche“ Themen, weil man meiner Meinung nach, das eine nicht unabhängig vom anderen betrachten kann. Für mich persönlich geht es um mein eigenes Unternehmen, die Übungen passen aber genauso gut für Menschen in Anstellung, Eltern in Elternzeit oder Menschen die zu Hause Carearbeit leisten.
Vorbereitung
Raum Ich glaube, dass es sehr hilfreich ist, sich aus der täglichen Umgebung raus zu begeben um in neuen Bahnen zu denken. Ideal wäre meiner Erfahrung nach ein Ort in der Natur mit Möglichkeit zum Übernachten. Wenn das nicht geht, tut es auch ein anderer Raum, der euch zu neuen Gedanken inspiriert. Wahrscheinlich bedeutet das für jeden etwas anderes. Für mich bedeutet es hell, möglichst minimalistisch, warm, gerne mit viel Holz und weiß. Letztes Jahr war ich in einem Airbnb in der Bretagne mit Blick aufs Meer, dieses Jahr war es Corona-konform ein Coaching-Raum in der Hamburger Sternschanze. Wenn du gar nicht von zu Hause weg kannst, ist es manchmal schon wirkungsvoll, einen anderen Platz einzunehmen, ich hatte zum Beispiel schon gute Erkenntnisse auf dem Küchenboden. Auf jeden Fall denkt man da andere Sachen als am Schreibtisch. Zeit Dieses Jahr habe ich mir zwei Tage Zeit genommen, letztes Jahr 3. Das ist nicht für jeden möglich aber wer weiß – vielleicht ist es doch möglich, wenn du es wirklich willst und dich dementsprechend organisierst. Auf jeden Fall ist es wichtig, dass du während der Zeit, die du dir frei gehalten hast wirklich absolut frei bist, nicht zwischendurch noch Emails beantwortest oder Dinge erledigen musst. Glaub mir, ich hab die negative Erfahrung gemacht. Ich empfehle das Telefon und das Internet komplett auszuschalten und während des ganzen Tages aus zu lassen. |
Material Du brauchst - Papier und deine Lieblingsstifte oder Marker in verschiedenen Farben - großes Papier / Flipchartpapier - evt. alte Zeitschriften für die Collage - Bequeme Kleidung - Ein Kissen, zum draufsetzen, falls du am Boden arbeiten willst - Eine Unterlage um dich drauf zu legen - Kopfhörer - Inspirierende Bücher - Deinen Kalender vom vergangenen Jahr - Evt. Fotos vom vergangenen Jahr als Ausdrucke für den Überblick - Musik, bei der du dich gut konzentrieren kannst, wenn du das magst - Eine inspirierende Playlist, Lieder bei denen du dich richtig gut fühlst - evt. Kopfhörer - Ausreichend Essen, Tee, Kaffee, deine Lieblings-Snacks für die gesamte Zeit. Ich empfehle Essen, dass praktisch 0 Arbeit macht. Bei mir darf es dafür auch mal Bio-Convenience-Essen sein. |
Review
Ankommen
Unter normalen Umständen hätte ich wahrscheinlich mit einem Cafébesuch begonnen. Während Corona war es ein Spaziergang mit Schaufenster schauen. Auch nicht schlecht.
(Noch eine Anmerkung: Steph geht nach Rückschau und Vision direkt konkret in die Finanz-Planung und die Umsetzung. Kann man machen, ich lasse mir zwischen den Tagen lieber Zeit für Rückschau und Vision. Die konkrete Planung kommt dann später.)
Erwartungen
Meditation
Ihr findet den Audiotrack zu Meditation hier, es ist Nr. 8.
Überblick
2020 habe ich den Planer „Ein guter Plan“ benutzt. Dort gibt es für jeden Monat eine Monatsreflexion und rückblickend stellte sich das, was ich da aufgeschrieben hatte, oft als wichtige Learnings heraus. Diese zentralen Sätze habe ich deshalb auf Post-its geschrieben und in die Mitte des Kreises geklebt, um sie später in die Planung für das neue Jahr mitnehmen zu können. Außerdem hatte ich an einigen Stellen Fragen notiert in Richtung „Wie kann ich XY besser lösen?“ Die kamen auch auf Post-its in die Mitte ebenso wie alles, was mich das ganze Jahr lang begleitet hat, positiv wie negativ.
Und dann – zu guter Letzt – habe ich noch eine Liste mit Menschen angelegt, die über das Jahr wichtig für mich waren.
Zugegeben das ganze dauert ziemlich lange aber ich finde es zahlt sich aus, denn danach sieht man das zu Ende vergangene Jahr nochmal vor sich, mit allem was da war: Gut, schlecht, neutral. Mit geht es oft so, dass ich Dinge aus der ersten Jahreshälfte schon komplett vergessen hatte. Außerdem finde ich es sehr wertvoll zu sehen, dass manche Dinge oder Menschen zwar nicht so spektakulär sind, dafür aber die ganze Zeit da. Ich vermute jeder hat seine eigenen Aha-Momente, wenn er sich sein Jahr so anschaut.
Journaling
Danach habe ich noch ein Journaling anhand von 4 Fragen von Coach Julia Lakaemper gemacht.
Diese 4 Fragen fülle ich nun bereit im 4. Jahr aus und es ist interessant, die Veränderungen zu sehen. Auch das ist ziemlich aufwändig aber ich finde es wertvoll, besonders weil Julia auch den Blick darauf lenkt, was man loslassen und nicht mitnehmen möchte ins neue Jahr. Und das kann vom Gerümpel unterm Bett bis zum negativen Gedanken über sich selbst alles sein. Beim Schreiben kommt dann machnmal sowas wie „das darf in Zukunft noch mehr werden“ oder „darauf hab ich keine Lust mehr“. Das habe schonmal farblich markiert, damit ich später bei der Planung gut darauf zugreifen kann.
Den aktuellen Status quo habe ich dann noch in einem Spinnennetz visualisiert, eine Vorlage dafür findest du hier. Auch bei dieser Übung ist es spannend zu beobachten, wie die Ergebnisse sich über die Jahre verändern.
Vision
Meditation
Collage
Ich hab dann die Zeitschriften durchgeblättert und Worte und Bilder ausgeschnitten, die mich angesprochen haben, oder die zu den Bildern passten, die ich während der Meditation in meinem Kopf hatte. Daraus habe ich eine Collage erstellt.
Das fertige Bild habe ich eine Weile betrachtet. Dann habe ich konkrete Wünsche und Ziele auf Postits geschrieben und auf die Collage geklebt.
Magic
Rockstar sein? Einen Verstorbenen wiedersehen? Auf die Bahamas reisen?
Aus meiner Sicht geht es hier gar nicht so sehr darum, diese Dinge umzusetzen sondern sich überhaupt mal bewusst zu machen, was man sich eigentlich aus tiefsten Herzen wünscht. Egal wie albern. Was würde mir Freude machen?
Wenn die 30 Minuten um sind kann man dann bewerten, was davon vielleicht gar nicht soo unrealistisch ist. Beim ein oder anderen wird man feststellen, dass es einem das, was es an Zeit, Aufwand oder Geld kosten würde, nicht Wert ist. Bei anderen Dingen kommt man vielleicht drauf, dass auch eine sehr kleine Version davon schon sehr glücklich macht – bei mir zum Beispiel das Ukuleleensemble der Volkshochschule anstatt die Karriere als Singer-Song-Writer.
Und wieder andere Dinge sind eigentlich umsetzbar. Man hat sich nur noch nie getraut darüber nachzudenken. Ich empfehle sehr, diese Dinge mit einem vertrauten Menschen zu besprechen. Und zwar nicht der- oder demjenigen, der immer sagt: „Vergiss es, das schaffst du nie.“ Sondern jemand, mit dem man mal rumspinnen kann: Wenn man das erreichen wollen würde, wie würde man es anstellen? Was wäre ein erster Schritt? Wenn ich nicht weiß, was der erste Schritt ist, wen könnte ich fragen? Wo könnte ich recherchieren?
Als kleine Inspiration möchte ich euch noch dieses wunderbare Video vom Netzwerk Persönliche Zukunftsplanung ans Herz legen, wo es darum geht, wie man seinen Träumen näher kommen kann auf ganz unerwartete Weise und wie einem Freunde und Familie dabei helfen können. Es stammt von Sarah Gorf-Roloff von Studio Ranokel und ich finde nicht nur das Video sondern auch die Herangehensweise ganz grandios, für Menschen mit und ohne Behinderungen.
Während ich das schreibe, denke ich: Das ist genau meine Leidenschaft, Leuten Mut zu geben, neu über ihre Träume nachzudenken. Aus der Gedankenautobahn auszubrechen und im schwungvollen Slalom um alle „Ja, abers...“ drumrum zu fahren.
Gemeinsam reflektieren
Dazu möchte ich dich gerne einladen am Montag dem 4. Januar um 19 Uhr auf Zoom.
Wenn du dabei sein möchtest, klick bitte auf den Button und trag dich ins Formular ein. Ich schicke dir dann den Zoom-Link zu.
Ich würde mich freuen, wenn du kommst!